Wann ist eine Cloud-basierte Kooperation für mich sinnvoll?

Wie die Cloud zur »F&E-Abteilung« für KMU und Mittelständler werden kann

In einem Blogartikel haben wir untersucht, welche Innovationswege es in der Cloud gibt und welche Rolle Kooperationen dabei spielen. Lesen Sie den gesamten Artikel unter: https://blog.iao.fraunhofer.de/wie-die-cloud-zur-fe-abteilung-fuer-kmu-und-mittelstaendler-werden-kann/

Hier ein Auszug zu den typischen Merkmale für erfolgreiche Kooperationen in der Cloud aus der Praxis:

1. Die eigene Unternehmenskultur ist kooperativ – auch nach außen: Die Führungsebene muss generell offen dafür sein, Dinge einmal auszuprobieren. Wenn innovative Vorhaben sofort mit Totschlägerargumenten wie »Daran sind schon ganz andere gescheitert« niedergeschmettert werden, fehlt das nötige Vertrauen. Und wenn intern bereits eine Kooperationskultur gelebt wird, externe Berührungspunkte aber starke Ängste schüren und deshalb Sätze fallen wie: »Wir lassen uns doch nicht von denen in die Karten schauen«, dann kann auch der motivierteste Mitarbeiter dem Innovationsprojekt nicht zum Erfolg verhelfen.

2. Die Kooperationspartner sind von der Idee überzeugt: Die Kooperationspartner müssen, jeder für sich, verstanden haben, welche individuellen Ziele sie mit der Idee verfolgen und welche Mehrwerte ihnen die Innovation im Erfolgsfall schafft. Erst dann bringen beide Seiten das notwendige Commitment mit, um Höhen und Tiefen in den Entwicklungsphasen gut durchzustehen.

3. Gegenseitige Sympathie und offene Kommunikation sind die Basis: »Drum prüfe, wer sich bindet« – Den oder die »richtigen« Partner für sein Vorhaben zu finden, ist auch im Kooperations-Kontext schwierig. Denn nur, wenn man eine gewisse Nähe und ein Vertrauensverhältnis miteinander aufbauen kann, ist man auch bereit, sich zu öffnen und sich auf Augenhöhe auszutauschen, bzw. zu kooperieren. Gerade auch, wenn es zum Beispiel um das heikle Thema vom Datenaustausch in der Cloud geht. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass geteiltes Wissen sich vermehrt. Rückmeldungen aus unseren Projektarbeiten waren hierzu zum Beispiel: »Ich fand den Austausch nicht nur fachlich, sondern vor allem auch persönlich sehr spannend und lehrreich«, »Ich habe viel im Projekt von den anderen gelernt und es entstanden Netzwerkeffekte«, »Die Arbeit abseits des üblichen Tagesgeschäfts hat mir großen Spaß gemacht. Im Projekt konnte ich auch mal über den Tellerrand schauen.«

4. Freiräume schaffen, um Innovation zuzulassen: Gerade Innovationsprojekte, die eine technologische Komponente wie Cloud Computing beinhalten, haben sehr viele Unbekannte. Man sollte die Projektarbeit unmöglich bereits zum Start engmaschig planen und ausdefinieren. Ein Projektplan macht natürlich Sinn, er sollte aber bewusst Freiräume für Spontanität und Experimentierfreude lassen. Wenn die Partner zusammen nach der Hälfte des Projekts auf die Idee kommen, dass ein Hackathon zur Ideenfindung auf Basis der Cloud oder ein Erklärvideo zur Funktionsweise für sie nützlich ist: Her damit und einfach machen!

5. Ein neutraler Beteiligter in der Moderatorenrolle hilft: Eine Kooperation zwischen Unternehmen plus einem wissenschaftlichen Beteiligten, wie zum Beispiel einem Forschungsinstitut, hat in unseren Cloud-Projekten gut funktioniert. Der ergänzende »Mitspieler« nimmt eine neutrale Moderatoren- bzw. Koordinatorenrolle ein und kann optimalerweise auch nach Bedarf inhaltlich unterstützen. Indem er den Projektrahmen vorgibt, entlastet er die Partner organisatorisch und koordinativ. Er kann auch kleinere strategische, fachliche oder technische Aufgaben übernehmen, sodass sich die Partner voll und ganz auf ihre technologische Arbeit im Innovationsprozess konzentrieren können. Wenn es doch einmal Unstimmigkeiten oder Meinungsverschiedenheiten gibt, kann er zudem vermitteln und die Harmonie im Team wiederherstellen.